Tracklist: 01 - Kiro TV 02 - Sick 03 - Small Town Witch 04 - Black Sheep 05 - Loretta Young Silks 06 - M'Aidez 07 - The Fuel 08 - Bloodsport 09 - Think Harder 10 - Blue Movie 11 - Grazes
Des Präsidenten Meinung: Den Trip-Hop, in dessen zweite Reihe sich die Sneaker Pimps nach Massive Attack und Portishead mit ihrer ersten Platte "Becoming X" geschoben hatten, bedienten die Herren Corner, Howe, Wilson und Westlake bereits weiter mit "Splinter" - damals jedoch weniger erfolgreich.
Doch auf "Bloodsport" bildet Tanzbarkeit die Grundlage der elf neuen Tracks. Als Appetizer tischen die Pimps "Kiro TV" und "Sick" auf - zwei Lieder, die unterschiedlicher nicht sein könnten: ersteres nach "erst leise, dann aber laut"-Manier und mit weiblichen Gesangspassagen garniert, zweiteres aber eher fades, unmelodisches Verwirrspiel ohne richtigen Höhepunkt.
Beim darauf folgenden Dreierpack "Small Town Witch", "Black Sheep" und "Loretta Young Silks" dagegen passt das Zusammenspiel von eingesetzten Klängen, Instrumenten und der Umsetzung wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. "Small Town Witch" wird von einem deepen Synthbass vorangetrieben, dem eine Prise Akustik-Gitarre beigefügt wurde, bevor alles im Refrain zu einem intensiven Klangerlebnis zusammengefügt wird. "Loretta Young Silks", welches wieder eher die melodiösen Geschmäcker bedienen dürfte, stellt meinen Top-Favourite auf dieser Platte dar. "Black Sheep" kommt sehr spartanisch daher, lediglich von einer schönen Gitarre getragen. Drei Lichtblicke also, die ein Probehören sicherlich rechtfertigen.
"M'aidez" oder "Grazes" stellen sich musikalisch durchaus interessant beim Hörer vor, doch schon bei den ersten Refrain-Tönen lässt Sänger Corner dem Schmalz freien Lauf, welches die Tracks irgendwie abwertet. "The Fuel" und der Titeltrack "Bloodsport" warten mit Synthie-Gewaber und monotonen Beats auf, wirken irgendwie beruhigend auf den Hörer ein. "Think Harder" und "Blue Movies" sind wiederum zwei unterschiedliche Tracks, die jedoch beide mit interessanten Arrangements aufwarten.
Alles in allem stellt "Bloodsport" ein sehr breit gefächertes Album dar, welches lediglich ein bis zwei kleinere Unstimmigkeiten aufweist. Würden diese nicht sein, könnte man den Pimps jedoch ohne zu zögern sagen: "And maybe then I wouldn't get so sick of you".
Für dieses Album vergebe ich im Nachhinein die Note 5 auf der MBS...